Graduate School for East and Southeast European Studies
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Workshop Regensburg

Zeitschriften als Knotenpunkte der Moderne/n

22.06.2017 at 00:00  – 24.06.2017 at 00:00 

Vom 22. bis 24. Juni 2017 findet in Regensburg der Workshop "Zeitschriften als Knotenpunkte der Moderne/n" statt. Organisiert wird er von Prof. Dr. Marek Nekula, Vorstandsmitglied der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien sowie Leiter des Bohemicum Regensburg-Passau und der Deutsch-Tschechischen Studien.

Die Veranstaltung soll der Rolle der Zeitschriften in der Moderne bei der Überschreitung des sprachlich ausgemessenen literarischen Feldes nachgehen. Diese wird durch unterschiedliche Formen der literarischen Mehrsprachigkeit ermöglicht. Anders als beim konsekutiven Sprachwechsel der Zeitung Der Bote aus dem Böhmerwalde, die 1868 durch den tschechischen Šumavan abgelöst wird, begegnet man im Jahre 1897 bei der Moderní revue (Moderne Revue) einer simultanen Mehrsprachigkeit der Zeitschrift, die sich an eine mehrsprachige Leserschaft wendet und diese damit konstruiert, sie zu Buchlektüren und Lesungen einlädt und ihr kulturelles Kapital durch ihre Mehrsprachigkeit erhöht. Andere Zeitschriften der Moderne, auch wenn sie nicht zweisprachig sind, sind ebenfalls Knotenpunkte literarischer Netzwerke von Autoren und Übersetzern, für die Zeitschriften zu Medien der ästhetischen Durchdringung von sprachlich ausgemessenen literarischen Feldern werden, durch die ihre Relevanz generiert wird. Ähnlich geschieht dies auch in und durch Anthologien, die im Umfeld von Zeitschriften erscheinen, wie dies für die Anthologie Jüngste tschechische Lyrik zutrifft, die 1916 von Franz Pfemfert, dem Herausgeber der Zeitschrift Die Aktion, herausgegeben wurde. Die Verhandlung des ästhetischen und Etablierung des personalen Kanons durch Vermittlungs- und Inszenierungsstrategien, die die Transkulturalität einschließen, sind dabei teilweise in Korrespondenz rekonstruierbar, die die Herausgabe von solchen Zeitschriften und Anthologien begleitet.
So soll es bei dieser Veranstaltung nicht nur um die Rekonstruktion von transkulturellen Netzwerken der Moderne/n gehen, die sich in Bezug auf Zeitschriften in literarischen Vermittlern etablieren, sondern auch um die Verhandlung eines ästhetischen Kanons, der durch seine Transkulturalität auch den darauf bezogenen Text- und Personenkanon etabliert.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des internationalen Forschungsverbunds Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen und als Auftaktveranstaltung des Forschungsverbundes Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen statt. Die Veranstaltung wird durch die Hans Vielberth Universitätsstiftung und die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien gefördert.

Kontakt
Prof. Dr. Marek Nekula
Bohemicum Regensburg-Passau
Universität Regensburg
marek.nekula(at)ur.de
www.bohemicum.de
Zeit: 22.-24.06.2017, ganztägig
Ort: Haus der Begegnung, Hinter der Grieb 8, 93047 Regensburg

Responsible for content: GS OSES/Krogner-Kornalik