Graduate School for East and Southeast European Studies
print


Breadcrumb Navigation


Content

Władysław Bartoszewski und die deutsch-polnischen Beziehungen

Digitale Podiumsdiskussion der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V. und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München

22.04.2021 15:00  – 17:00 

Termin: 22. April 2021, 15:00 bis 17:00 Uhr

Aufnahme: https://youtu.be/k_VcvGTjh0w

Der polnische Historiker und Politiker Władysław Bartoszewski (1922–2015) ist eine der Schlüsselgestalten in den Beziehungen zwischen Polen und Deutschland. Er erlebte 1939 den deutschen Überfall auf Polen, wurde in Auschwitz inhaftiert und kämpfte 1944 im Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung. In der Nachkriegszeit verbrachte er als Gegner des Kommunistischen Regimes in Polen mehr als sechs Jahre im Gefängnis, bis er 1955 rehabilitiert wurde und als Historiker und Journalist arbeiten konnte. Im Rahmen der Gewerkschaft Solidarność setzte er sich erneut für Freiheit und Demokratie ein. Seit den 1980er Jahren engagierte sich Bartoszewski, der ehemalige Auschwitz-Häftling, für die Versöhnung zwischen Polen und Deutschland. Von 1983 bis 1990 war er als Gastprofessor an den Universitäten in München, Eichstätt und Augsburg tätig. 1990 entsandte ihn der neue demokratische Präsident Lech Wałęsa als Botschafter nach Wien, danach war er 1995 und 2000–2001 polnischer Außenminister.

Bartoszewskis Lebenswerk widmet sich die Wanderausstellung „Bartoszewski 1922–2015. Widerstand – Erinnerung – Versöhnung“, die bereits in 18 deutschen Städten präsentiert wurde. Noch bis 2. Mai 2021 ist sie an der Akademie für politische Bildung Tutzing zu sehen. Die Ausstellung ist im Besitz der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau und wurde als Wanderausstellung an die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin für Deutschland ausgeliehen. Das Projekt wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Im Rahmen der Ausstellung diskutieren ehemalige Weggefährten, Mitarbeiter und Beobachter über Bartoszewskis prägende Rolle in den deutsch-polnischen Beziehungen.

Es diskutieren:

  • Marcin Barcz, Kurator der Ausstellung
  • Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej, Professor am Imre Kertész Kolleg Jena und am Institut für Geschichte der Universität Warschau
  • Ulrike Kind, Referentin Polen und Ostmitteleuropa / Internationale Organisationen beim Regierenden Bürgermeister von Berlin
  • Prof. Dr. Hans Maier, Politikwissenschaftler und ehemaliger bayerischer Kultusminister
  • Elżbieta Sobótka, Diplomatin, Mitglied im Stiftungsrat der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder

Moderation: Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, Lehrstuhl für Geschichte Ost- und Südosteuropas, LMU Münch

Veranstalter: Bartoszewski-Initiative der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V. in Kooperation mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München