Graduate School for East and Southeast European Studies
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Philipp Bürger: Geschichte im Dienst für das Vaterland — Vol. 11

Philipp Bürger: Geschichte im Dienst für das Vaterland. Traditionen und Ziele der russländischen Geschichtspolitik seit 2000. Traditionen und Ziele der russländischen Geschichtspolitik seit 2000

Schnittstellen. Studien zum östlichen und südöstlichen Europa — Band 11

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018.

Die Perestrojka und die Auflösung der Sowjetunion bewirkten in Russland das Ende etablierter Geschichtsbilder. An welche Traditionen sollte man nunmehr anknüpfen? Und in Abgrenzung zu welcher Geschichte sollte das Neue entstehen? Die 1990er Jahre waren durch vielfältige geschichtspolitische Konfrontationen zwischen Reformern, Konservativen, Liberalen und Etatisten geprägt. Die staatliche russische Geschichtspolitik folgte hingegen zunächst keiner klaren Konzeption. Erst mit der Wahl Vladimir Putins zum Präsidenten erlangte Geschichtspolitik für den russischen Staat eine zentrale, legitimatorische Bedeutung. Geschichtsbewusster Patriotismus und die Würdigung einer langen, oft militärisch ruhmreichen, russländischen Geschichte sollen die Entwicklung des Landes unter Putins Führung ideologisch absichern. Philipp Bürger untersucht den staatlichen Umgang mit Geschichte seit dem Jahr 2000 und nimmt drei Kernbereiche russischer Geschichtspolitik in den Blick: Erstens die patriotischen Erziehungsprogramme und deren geschichtspolitische Inszenierungen, zweitens die Veränderungen der geschichtspolitischen Rahmenbedingungen und die Auswirkungen auf die Inhalte von Schulbüchern und den Geschichtsunterricht sowie drittens Präsidentenreden, in denen Geschichte unmittelbar zur Legitimation politischen Handelns in der Gegenwart herangezogen wird. Die Studie knüpft dafür an die geschichtspolitischen Entwicklungen der Sowjetzeit und der 1990er Jahre an und zeigt so Kontinuitäten und tatsächliche Neuerungen auf.

Philipp Bürger war Doktorand an der Ludwig-Maximilians-Universität München und arbeitet derzeit als Lehrbeauftragter in der Abteilung für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn.

1. Auflage 2018
341 Seiten gebunden
ISBN 978-3-525-37067-4
ISBN 978-3-647-37067-5 (E-Book)
Vandenhoeck & Ruprecht

Rezensionen

  • Hannes Schwenger für Der Tagesspiegel, 9. Mai 2018
    "Der Präsident und die Nachtwölfe. Philipp Bürger analysiert die Geschichtspolitik des russischen Präsidenten."
  • Ulrich Schmid für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. September 2018
    "Philipp Bürger legt ein wichtiges und ertragreiches Buch vor."
  • Mischa Gabowitsch für H-Soz-Kult, 22. März 2019
    "Allein schon die thematische Breite, der Materialreichtum und die übersichtliche Gliederung machen Bürgers Studie nicht nur zu einer anregenden Lektüre, sondern auch zu einem wertvollen Kompendium, das als Startpunkt für die weitere Beschäftigung mit den behandelten Themen dienen kann. Hervorzuheben ist auch die Aktualität der behandelten Quellen [...]"